IP/06/1002
Brüssel, den 17. Juli 2006
Kommission gewährt Nahrungsmittelhilfe im Wert von 20 Mio. Euro für die Palästinenser
Die Europäische Kommission hat ein Hilfepaket von 20 Mio. EUR für Nahrungsmittelhilfe zugunsten der bedürftigsten Palästinenser verabschiedet. Das Paket beinhaltet 15 Mio. EUR für das Hilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) zur Bereitstellung von Nahrungsmitteln und Barzuschüssen an palästinensische Flüchtlinge, die als Härtefälle registriert sind. Mit weiteren 5 Mio. EUR, die über das Welternährungsprogramm (WEP) der Vereinten Nationen geleitet werden, wird der Nahrungsmittelgrundbedarf anderer Bedürftiger als Flüchtlinge unterstützt, die ihre Hauptexistenzgrundlage verloren haben. Diese Hilfe kommt zu den 105 Mio. EUR hinzu, die die Kommission unlängst für den temporären internationalen Mechanismus angekündigt hat, womit der dieses Jahr bereits gewährte Gesamtbetrag bei 329 Mio. EUR liegt; dies ist erheblich mehr als die Kommission sonst im Jahresdurchschnitt für die palästinensische Bevölkerung bereitstellt.
Die für Außenbeziehungen und die Europäische Nachbarschaftspolitik zuständige Kommissarin Benita Ferrero-Waldner nahm dazu wie folgt Stellung: „Die Verschlechterung der humanitären Lage in den palästinensischen Gebieten gibt Anlass zu großer Besorgnis. Dieses Paket dient gemeinsam mit der Hilfe, die wir über den temporären internationalen Mechanismus gewähren, der Deckung einiger der Grundbedürfnisse von palästinensischen Bürgern, die unter der derzeitigen Krise leiden. Alle Seiten sollten ihr Möglichstes tun, um sicherzustellen, dass die humanitäre Lage sich nicht weiter verschlimmert, und um zu vermeiden, dass die Zivilbevölkerung Schaden erleidet”.
Insgesamt werden die Nahrungsmittelhilfe und die Barzuschüsse, die vom UNRWA für besondere Härtefälle vergeben werden, die Familien in die Lage versetzen, Einkäufe zur Deckung ihrer Grundbedürfnisse zu tätigen und vor allem auch mehr frische Lebensmittel zu erwerben. Es wird erwartet, dass die Nahrungsmittelhilfe zur Ernährungssicherheit von geschätzten 237.344 Familien beiträgt, die unter den palästinensischen Flüchtlingen besondere Härtefälle darstellen, und dass mit den Barzuschüssen 218.425 Personen unterstützt werden.
Die Kommission unterstützt außerdem die Maßnahmen des WEP zugunsten anderer Bedürftiger als Flüchtligen, die unter chronischer Armut leiden oder die von Armut und Ernährungsunsicherheit betroffen sind, weil sie seit Ausbruch der zweiten Intifada (September 2000) ihre Einkommensgrundlage verloren, ihr Vermögen aufgezehrt und sämtliche Überbrückungsmechanismen bereits ausgeschöpft haben. Diese Menschen werden durch Programme der Typen „Lebensmittel für Arbeit” oder „Lebensmittel für Ausbildung” unterstützt, die das WEP in Partnerschaft mit Nichtregierungsorganisationen durchführt.
Hintergrund
Das Hilfswerk der Vereinten Nationen (UNWRA) erbringt Nothilfe sowie Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsdienste für die auf den Libanon, Syrien, Jordanien, das Westjordanland und den Gazastreifen verteilten palästinensischen Flüchtlinge. Im September 2005 belief sich die Anzahl der Flüchtlinge auf etwa 4,4 Millionen. Die Europäische Kommission ist der Hauptgeber für das UNRWA. Die heute beschlossene Zuweisung kommt zu den 64 Mio. EUR hinzu, die dem Hilfswerk im Februar dieses Jahres zur Verfügung gestellt wurden.
Das WEP, eine UN-Organisation, die auf die Verteilung von kostenloser Nahrungsmittelhilfe spezialisiert und in den palästinensischen Gebieten seit 1991 tätig ist, wird durch seine Maßnahme “Protracted Relief and Recovery Operation” 480.000 bedürftige Palästinenser (keine Flüchtlinge) unterstützen, indem es in einem Zeitraum von zwei Jahren 150.000 Tonnen Nahrungsmittel liefert. Die Kommission ist der zweitgrößte Geber für das WEP.
Weitere Informationen über die Beziehungen der EU zum Westjordanland und zum Gazastreifen finden sich unter folgender Internet-Adresse:
http://ec.europa.eu/comm/external_relations/gaza/intro/index.htm
Fotos der von der EU unterstützten Treibstofflieferung nach Krankenhäuser in Gaza:
http://ec.europa.eu/comm/external_relations/gaza/intro/fuel_supply.htm
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