Nach Erkenntnissen der heute veröffentlichten 10. Ausgabe des Barometers zu den Verbrauchermärkten sind auf allen Verbrauchermärkten Verbesserungen zu verzeichnen. Besonders deutlich ist dies bei den Waren, während Dienstleistungen weiterhin viel Anlass zu Unzufriedenheit geben.
„Die Märkte sollen den Verbrauchern dienen und nicht umgekehrt,“ sagte der Kommissar für Verbraucherpolitik Neven Mimica. „Das heute veröffentlichte Barometer zu den Verbrauchermärkten zeigt, dass sich die Marktbedingungen für die Verbraucher insgesamt verbessern. Es bleibt jedoch noch viel zu tun, insbesondere bei Dienstleistungen und Energie. Ich arbeite intensiv mit meinen Kollegen in der Kommission an diesen Themen, sei es durch die Richtlinie über Zahlungskonten, das Paket ‚Vernetzter Kontinent‘ oder durch die Vereinfachung des Anbieterwechsels.“
Das Barometer zu den Verbrauchermärkten 2014:
Das Barometer zu den Verbrauchermärkten misst die Leistung von 52 Verbrauchermärkten: von Gebrauchtwagen bis zu Ferienunterkünften. In einer EU-weiten Umfrage1 werden die Märkte von Verbraucherinnen und Verbrauchern auf der Grundlage von vier Aspekten eingestuft: Vergleichbarkeit der Angebote, Vertrauen in die Anbieter, Probleme und Beschwerden sowie Zufriedenheit mit den Unternehmen. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
• Die Marktperformance verbessert sich: Die allgemeine Bewertung der Marktperformance2 über alle Märkte und Länder hinweg hat sich von 2012-2013 leicht verbessert. Damit setzt sich ein seit 2010 zu beobachtender Trend fort, wobei es Unterschiede zwischen den einzelnen Märkten und Ländern gibt.
• Warenmärkte funktionieren deutlich besser als Dienstleistungsmärkte, auch wenn sich die Lücke langsam verkleinert. Im Vergleich zu 2012 haben sich einige der am schlechtesten bewerteten Märkte, wie die Märkte für Kraftstoff und Zugverkehr, am stärksten verbessert.
• Bankdienstleistungen sind weiterhin der problematischste Sektor, wobei die Märkte für Anlageprodukte und Hypotheken ganz unten im Ranking rangieren und deutlich unter dem Durchschnitt für den Dienstleistungssektor liegen. Eine entscheidende Komponente der EU-Verbraucherpolitik besteht darin, dafür zu sorgen, dass Finanzdienstleistungen im derzeitigen Wirtschaftsklima dem Wohl der Verbraucher dienen.
• Telekommunikationsmärkte schneiden mit niedrigen Werten für Vertrauen, Wahl des Anbieters und allgemeine Verbraucherzufriedenheit unterdurchschnittlich ab und haben die höchste Quote an Problemen und Beschwerden unter sämtlichen Marktclustern. Auf der Positivseite liegen die Ergebnisse für Vergleichbarkeit und Einfachheit des Anbieterwechsels über dem Durchschnitt, und die Quote beim Anbieterwechsel ist die höchste für sämtliche Marktcluster. Im September 2013 hatte die Kommission das Paket ‚Vernetzter Kontinent’ angenommen, das auf die Abschaffung der Roaminggebühren bis 2016 sowie auf die Verbesserung der Wahlfreiheit der Verbraucher bei den Telekommunikationsanbietern abzielt.
• Auch öffentliche Versorgungsleistungen, insbesondere bei Strom und Gas, werden von den Verbrauchern als unterdurchschnittlich bewertet. Trotz Verbesserungen in jüngerer Zeit sind die Versorgungsmärkte weiterhin schwach bei der Vergleichbarkeit der Angebote, der Wahl der Anbieter, der Einfachheit des Anbieterwechsels und beim tatsächlichen Wechsel. Die Kommission arbeitet mit den wichtigsten Akteuren daran, die Transparenz der Angebote und Abrechnungen im Energiebereich zu verbessern, den Zugang der Verbraucher zu den eigenen Verbrauchsdaten sicherzustellen und den Anbieterwechsel zu erleichtern.
• Schwache Ergebnisse mit deutlich unterdurchschnittlichen Noten verzeichnen auch die Märkte für Gebrauchtwagen und Kraftstoff. Eine ausführliche EU-Studie zum Kraftstoffmarkt ist kürzlich fertig gestellt worden.
Die wichtigsten Ergebnisse der Kraftstoffstudie:
Die Studie bestätigt, dass die Kraftstoffpreise häufig schwanken, in einigen Ländern sogar mehrfach am Tag. Dies ist von entscheidender Bedeutung auf einem Markt, auf dem die Kaufentscheidungen der Verbraucher hauptsächlich vom Preis abhängen. Preisvergleichswebsites sind daher in mehreren Mitgliedstaaten ein Instrument für mehr Preistransparenz geworden. Die Studie stellt insbesondere Österreich heraus, wo alle Kraftstoffhändler ihre Preisänderungen mitteilen müssen und die einschlägigen Rechtsvorschriften nur eine Preissteigerung pro Tag erlauben. Dadurch wurde mehr Preistransparenz für die Verbraucher geschaffen, und die Preise fielen seit Einführung der Preisregulierung um bis zu 2,5 % für Diesel und 3,6 % für Benzin.
Die nächsten Schritte
Aufgrund der Erkenntnisse des neuen Verbrauchermärktebarometers werden die Dienststellen der Kommission zwei eingehende Marktstudien einleiten: eine Marktstudie zu den Endkundenpreisen für Strom und eine Verhaltensstudie zur Förderung des Lesens und Verstehens von Vertragsbedingungen durch die Verbraucher. Die Studie zu den Endkundenpreisen für Strom wird Vergleiche mit den Erkenntnissen einer früheren Analyse (2010) dieses Marktes ziehen und die Auswirkungen der Durchführung der Rechtsvorschriften des dritten Energiepakets untersuchen. Die andere Studie wird (durch Verhaltensanalysen) untersuchen, unter welchen Umständen sich die Bereitschaft der Verbraucherinnen und Verbraucher, Vertragsbedingungen zu lesen, sowie die Fähigkeit, diese Bedingungen auch zu verstehen, erhöhen.
Weitere Informationen:
Barometer zu den Verbrauchermärkten
1 :
Zusätzlich zu den Umfragedaten analysiert das Barometer die Preisstreuung zwischen den EU-Ländern sowie von nationalen Beschwerdestellen gesammelte Streitfälle und verfügbare Sicherheitsdaten.
2 :
Der Marktperformance-Index (MPI) hat eine Skala von 0 bis 100.
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