Was kann eine UNESCO-Konvention zum Schutz der kulturellen Vielfalt bewirken? - Podiumsdiskussion am 26. Oktober 2005 in Berlin
Das Übereinkommen zum Schutz der kulturellen Vielfalt, das die 33. Generalkonferenz der UNESCO am 20. Oktober in Paris verabschiedet hat, ist Thema einer Podiumsdiskussion, die gemeinsam von der Akademie der Künste und dem Forum
Goethe-Institut in der Reihe "Culture Watch" veranstaltet wird:
am Mittwoch, 26. Oktober 2005, 20.00 Uhr,
in der Akademie der Künste am Pariser Platz, Plenarsaal, Berlin - Eintritt frei
An der Podiumsdiskussion nehmen teil: Monika Grütters (MdB, CDU), Dani Levy
(Filmregisseur), Florian Koerner von Gustorf (Filmproduzent, Schramm-Film), Christine
M.Merkel (Deutsche UNESCO-Kommission, Referentin für Kultur und Kommunikation),
Hans-Heinrich Wrede (Botschafter und Ständiger Vertreter Deutschlands bei der UNESCO),
Moderation: Hansjürgen Rosenbauer (Professor an der Kunsthochschule für Medien, Köln;
Mitglied des Medienrats Berlin/Brandenburg). Begrüßung: Hans Helmut Prinzler.
Staatliche Subventionen, zum Beispiel für Filme, bewirken Wettbewerbsverzerrungen.
Ist dies für kulturelle Güter und Dienstleistungen zu rechtfertigen? Nein: "kultureller
Artenschutz" bevormundet die Bürger, sagen die einen. Ja: jedes Land hat ein Recht auf
eigene Bilder und Geschichten, sagen die anderen, so Wim Wenders: "Dieses Recht gilt
es zu verteidigen. Für ganz Europa und damit für jede kleine Nation. Es wäre verheerend,
im Rahmen eines neuen Handelsabkommens darauf zu verzichten."
Anfang Juni einigten sich Vertreter von 120 UNESCO-Mitgliedstaaten auf einen Entwurf
zu einem "Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller
Ausdrucksformen“, das der UNESCO-Generalkonferenz zur Entscheidung vorlag. Ziel
dieser "Magna Charta der Kulturpolitik" ist es, den Trend zu globaler Vereinheitlichung
und Standardisierung in der Kultur zu bremsen: Anders als bei normalen Handelsgütern,
sollen bei kulturellen Gütern und Dienstleistungen Regelungen zum Schutze und zur
Förderung von Vielfalt international anerkannt werden.