Das Europäische Parlament besteht darauf, dass die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik aus dem EU-Haushalt zu finanzieren ist. Zugleich kritisieren die Abgeordneten den Jahresbericht des Rates: Er ist als Diskussionsgrundlage ungeeignet, insofern er weder Prioritäten noch finanzielle Auswirkungen benennt.
Die Sicherheitsinteressen der EU werden am besten durch eine präventive Politik geschützt. Die Gebiete an der unmittelbaren Außengrenze der EU sollen Priorität genießen. Zu diesen Gebieten gehören der westliche Balkan, Russland, die Ukraine, Belarus, Moldawien, der südliche Kaukasus, der Nahe Osten, der südliche Mittelmeerraum sowie West- und Ostafrika. Neue Instrumente einer teilweisen Integration sollen für die Nachbarn der erweiterten EU gefunden werden.
Die Abgeordneten fordern einen Haushalt für Verteidigungspolitik sowie eine Studie über die Schaffung eines beschleunigten Haushaltsinstruments für Zwecke der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. In der Zwischenzeit sollte das EP zumindest Schätzungen über die voraussichtlichen Ausgaben pro Konfliktregion erhalten.
Eine 5.000 Mann starke ständige Einsatztruppe soll ab 2004 für humanitäre und Rettungsoperationen zur Verfügung stehen. Spätestens bis 2009 soll die EU die Fähigkeit entwickeln, Operationen in der Größenordnung des Kosovo-Einsatzes durchzuführen. Die UN-Charta wird als "entscheidende politische und rechtliche Grundlage" der internationalen Beziehungen sowie als Garant für Frieden und internationale Sicherheit gesehen. Gleichwohl ist das UN-System zu reformieren. Die Abgeordneten verweisen in diesem Zusammenhang darauf, dass die EU, ihre jetzigen und ihre zukünftigen Mitglieder zusammen den größten Beitrag zur Finanzierung der UN leisten.
Das internationale System hängt entscheidend von der Qualität der Beziehung zwischen den USA und der EU sowie der Gleichwertigkeit dieser beider Partner ab. Diese Beziehungen sollen unter anderem durch eine Strategiedebatte gestärkt werden. Dabei sind die Themen Irak, Massenvernichtungswaffen, Waffenexporte und Verbreitung konventioneller Waffen, Straflosigkeit (u. a. vor dem Internationalen Strafgerichtshof), Diktaturen sowie zerfallene Staaten zu behandeln.
Die Abgeordneten begrüßen die Maßnahmen der EU für den internationalen Kampf gegen den Terrorismus, fordern jedoch die Beachtung der Bürgerrechte und Freiheiten sowie die Notwendigkeiten des Datenschutzes.
Der zukünftige europäische Außenminister sollte zugleich Vizepräsident der EU-Kommission sein. Die einschlägigen Generaldirektionen von Rat und Kommission sollen in ein einheitliches Auswärtiges Amt innerhalb der Kommission überführt werden. Die Abgeordneten kritisieren die Beibehaltung des Veto-Rechts in der Außen- und Sicherheitspolitik.