Nach der jüngsten Eurobarometer-Umfrage, die heute veröffentlicht wurde, wächst die öffentliche Unterstützung zentraler EU-Politiken in den zehn Beitritts- und den drei Kandidatenländern kontinuierlich. Dies ist die letzte einer Reihe von Umfragen, die in den zehn Ländern, die der EU im kommenden Mai beitreten, sowie in Rumänien, Bulgarien und der Türkei durchgeführt wurden. Dabei ging es um die Einstellungen der Bürger zu verschiedenen EU-relevanten Themen und Gemeinschaftspolitiken sowie um die persönlichen Lebensumstände und Perspektiven. Zwischen dem 16. Juni und dem 18. Juli wurden 12 126 Personen in den dreizehn Ländern befragt. Die Ergebnisse zeigen eine wachsende Unterstützung für den EU-Beitritt, die Teilnahme am Euro und die gemeinsame EU-Außen- und Sicherheitspolitik.
Wichtigste Ergebnisse sind:
- Nach Meinung der Bürger sollte sich die EU vorrangig um die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit, Armut, Terrorismus und organisierter Kriminalität sowie die Wahrung von Frieden und Sicherheit in Europa bemühen.
- Die Unterstützung für die Erweiterung nimmt kontinuierlich zu; in den Ländern, die nächstes Jahr beitreten, ist ein Anstieg um 4 Prozentpunkte seit Frühjahr auf 79 % zu verzeichnen. Bezogen auf die dreizehn Länder stieg die Unterstützung im Durchschnitt von 72 % auf 78 % .
- Die Unterstützung für die Teilnahme am Euro ist in den Beitrittsländern seit Frühjahr um 3 Prozentpunkte auf durchschnittlich 72 % gestiegen.
- Im Schnitt sprechen sich 74 % der Befragten in den Beitrittsländern für eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik aus. Einen europäischen Außenminister befürworten in den Beitrittsländern durchschnittlich 70 % der Befragten, was einem Anstieg um 9 % seit Frühjahr entspricht.
- Eine gemeinsame Verteidigungspolitik befürworten in den Ländern, die im nächsten Jahr beitreten, im Schnitt 84 % der Befragten, das sind 4% mehr als im Frühjahr. 80 % der Befragten in den Beitrittsländern unterstützen die Idee einer militärischen Eingreiftruppe der EU. Immer mehr Menschen sind der Meinung, dass Entscheidungen über die europäische Verteidigung von der EU und nicht von nationalen Regierungen oder der NATO getroffen werden sollten.
- Die Umfrage hat auch gezeigt, dass Vorstellungen wie eine gemeinsame Asylpolitik der EU, ein EU-Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und eine eigenständige, von den USA unabhängige Außenpolitik der EU immer mehr Anhänger finden.
- Die Menschen in den Beitritts- und Kandidatenländern gehen in zunehmendem Maße davon aus, dass die EU bis in fünf Jahren eine wichtigere Rolle in ihrem Leben spielen wird. Zwei Drittel würden eine größere Rolle der EU wünschen .
- Die Einstellung zu den USA ist freundlicher als zurzeit des Irak-Kriegs. Den USA wird eine positive Rolle bei der Bekämpfung des Terrorismus und für das globale Wirtschaftswachstum zugeschrieben. Weniger klar sind die Aussagen zur Rolle der USA, wenn es um die Erhaltung des Weltfriedens, die Bekämpfung der Armut und den Schutz der Umwelt geht.
- Die Rolle der Europäischen Union auf diesen fünf Politikfeldern wird generell sehr viel positiver gesehen als die der USA und diese positive Einschätzung hat im Laufe des Jahres stetig zugenommen.
- Die Mehrheit der Befragten unterstützt gemeinsame EU-Entscheidungen in Bereichen wie Forschung, Regionalförderung, Bekämpfung von Terrorismus und organisierter Kriminalität. Weniger Begeisterung hingegen findet die gemeinsame Entscheidungsbildung in den Bereichen Kultur, Justiz, Zuwanderung und polizeiliche Angelegenheiten.
Der vollständige Bericht liegt auf Englisch in Papierform vor und kann auf folgenden Internetseiten der Kommission abgerufen werden:
http://europa.eu.int/comm/public_opinion
und
http://europa.eu.int/comm/enlargement/opinion/index_de.htm
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