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Date :  2015-05-27
langue :  Allemand
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Zahl der Hungernden weltweit fällt unter 800 Millionen

72 von 129 Ländern haben das Millenniumsentwicklungsziel erreicht, den Anteil der Hungernden an der Bevölkerung zu halbieren.


Die Zahl der Hungernden weltweit ist auf 795 Millionen gesunken, so der neueste UN-Jahresbericht zum Hunger weltweit (The State of Food Insecurity in the World 2015). Der Bericht wurde heute von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dem Internationaler Fonds für Landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) und dem UN World Food Programme (WFP) vorgestellt.

In Entwicklungsländern hat sich der Anteil der Bevölkerung, der über nicht genügend Nahrung für ein aktives und gesundes Leben verfügt, deutlich verringert: von fast einem Viertel der Bevölkerung (23,3%) in 1990-92 auf heute nur noch ein Achtel (12,9%). Somit haben derzeit 216 Millionen Menschen weniger als vor 25 Jahren nicht genug zu essen.

Laut José Graziano da Silva, Generaldirektor der FAO, demonstrieren diese Ergebnisse, dass der Hunger noch zu unseren Lebzeiten besiegt werden kann. „Dieses Ziel muss bei allen politischen Entscheidungen berücksichtigt werden und essentieller Teil der neuen Agenda für nachhaltige Entwicklung sein, die dieses Jahr aufgestellt wird“, so da Silva. „Wir müssen die Generation sein, die den Hunger besiegt.“

Für IFAD-Präsident Kanayo F. Nwanze stehen dafür Investitionen in die ländlichen Gebiete von Entwicklungsländern an erster Stelle, da dort die meisten Armen und Hungernden der Welt leben. „In ländlichen Gemeinden müssen gute Arbeitsplätze, gute Lebensbedingungen und gute Zukunftschancen für die Bewohner entstehen. Nur so können sich Länder nachhaltig entwickeln.“

WFP-Exekutivdirektorin Ertharin Cousin betonte die Bedeutung guter Ernährung für Individuen und Nationen: „Männer, Frauen und Kinder brauchen täglich nahrhaftes Essen, um sich voll zu entfalten. Nur so können sie zum wirtschaftlichen Wachstum ihres Landes beitragen. Von diesem muss wiederum die gesamte Bevölkerung profitieren, damit Hunger zur Geschichte wird.“

Große Fortschritte unter schwierigen Bedingungen

Die globale Wirtschaftslage der letzten Jahre sowie extreme Wetterbedingungen, Naturkatastrophen, politische Instabilität und Kriege haben verhindert, dass die für 2015 gesetzten Ziele zur Ernährungssicherung vollends erreicht werden konnten. 24 afrikanische Länder sind heute von Nahrungskrisen betroffen – doppelt so viele wie 1990. Jeder fünfte Hungernde lebt in einem Krisengebiet mit schwachen oder fehlenden Regierungsstrukturen. Seit den letzten 30 Jahren dauern Krisen auch zunehmend länger an.

In Krisenländern leiden mehr als dreimal so viele Menschen wie anderswo unter Hunger. Schon 2012 waren das 129 Millionen, ein Fünftel aller Hungernden weltweit. Gleichzeitig ist die Weltbevölkerung seit 1990 um 1,9 Milliarden Menschen gewachsen. Die sinkende Zahl der Hungernden sei daher bemerkenswert, so der Bericht.

Die größten Fortschritte wurden in Südostasien, Lateinamerika, der Karibik und Teilen Afrikas erzielt. Diese Erfolge zeigen, wie Hunger nachhaltig bekämpft werden kann: Wirksam sind vor allem landwirtschaftliche Investitionen, soziale Sicherung, politische Stabilität und Wirtschaftswachstum, von dem die gesamte Bevölkerung profitiert. Vor allem aber braucht es den politischen Willen, die Eliminierung des Hungers zum zentralen Entwicklungsziel zu machen, so der Bericht.
Erfolgreiche Ansätze im Kampf gegen den Hunger

Der UN-Bericht hebt drei Ansätze hervor, mit denen Ernährungssicherheit erreicht werden kann:

1. Eine verbesserte landwirtschaftliche Produktion – besonders durch Kleinbauern reduziert effektiv Hunger und Armut. So konnten in Afrika diejenigen Länder, welche die kleinbäuerliche Produktion verstärkt förderten, das Hungerziel erreichen, während Staaten mit geringeren Fortschritten in diesem Gebiet es verfehlten.

2. Wirtschaftliches Wachstum allein ist nicht genug; Erlöse müssen in Sozialleistungen und Entwicklungsprogramme investiert werden, damit die gesamte Bevölkerung davon profitiert. Nur so können sich auch ärmere Menschen gegen Naturkatastrophen und andere Krisen absichern.

3. Der Ausbau sozialer Sicherungsnetze reduziert die Zahl der Hungernden. Krankenversicherungen, Schulspeisungsprogramme und Sozialleistungen für bedürftige Haushalte in Form von Geld oder Nahrungsmittelgutscheinen stellen außerdem sicher, dass die gesamte Bevölkerung Zugang zu nahrhaftem Essen hat, welches ihnen ein produktives Leben ermöglicht.

Hier finden Sie den vollständigen UN-Bericht.


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