Der für Wissenschaft und Forschung zuständige EU-Kommissar Janez Potočnik sagte hierzu: „Die maritimen Tätigkeiten des Menschen wirken sich auf das Leben in den Ozeanen aus – und umgekehrt. Wir möchten Meereswissenschaftler, Ozeanographen und Forscher in verschiedenen maritimen Sektoren, wie Verkehr und Energie, zur Zusammenarbeit ermutigen, um zu einem besseren Verständnis der Zusammenhänge zwischen marinen Ökosystemen und maritimen Tätigkeiten zu gelangen. Die Aufforderung „Ozean von morgen“ wird dazu beitragen, die potenziell im Widerspruch zueinander stehenden Ziele eines nachhaltigen wirtschaftlichen Wachstums und der Erhaltung unserer Meere und Ozeane miteinander in Einklang zu bringen. Dies kann für die jetzige und für künftige Generationen nur von Vorteil sein.“
Der für maritime Angelegenheiten und Fischerei zuständige EU-Kommissar Joe Borg ergänzte: „ Als sie 2007 die integrierte Meerespolitik für die Europäische Union verabschiedete, erklärte die Europäische Kommission, dass Meereswissenschaften, Technologie und Forschung eine wesentliche Voraussetzung für die nachhaltige Entwicklung maritimer Tätigkeiten sind. Dementsprechend hat sich die Kommission zum Aufbau einer Wissens- und Innovationsgrundlage für die Meerespolitik verpflichtet und die erste Europäische Strategie für die Meeresforschung und die maritime Forschung verabschiedet. Die Aufforderung „Ozean von morgen“ ist eines der erfreulichsten Resultate dieses Projekts.“
Förderung der Zusammenarbeit zwischen komplementären Forschungsbereichen
Die Aufforderung „Ozean von morgen“ zeigt die Möglichkeiten des Forschungsrahmenprogramm der EU (RP7), globale Fragen interdisziplinär anzugehen. Die ausgewählten Vorhaben werden im Rahmen verschiedener Förderthemen finanziert: Nahrungsmittel, Landwirtschaft, Fischerei und Biotechnologie (9 Mio. EUR), Energie (6 Mio. EUR), Umwelt (10,5 Mio. EUR), Verkehr (7,5 Mio. EUR) und Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften (1 Mio. EUR).
3 Themen, 34 Mio. EUR
Die Aufforderung ist in drei Themen gegliedert:
* das erste Thema (11 Mio. EUR) greift die weitreichenden Konsequenzen veränderter klimatischer Bedingungen in der Arktis sowohl auf wirtschaftlicher als auch auf ökologischer Ebenen auf;
* das zweite Thema (12,5 Mio. EUR) konzentriert sich auf die vom Menschen verursachten und die natürlichen Auswirkungen auf das marine Leben und deren Folgen für Wirtschaftssektoren wie Verkehr, Fischerei oder Tourismus; und
* Das dritte Thema (10,5 Mio. EUR) betrifft die möglichen Auswirkungen der Kohlenstoffspeicherung unter dem Meeresgrund auf marine Ökosysteme.
Die Frist für die Einreichung der Vorschläge läuft bis zum 14. Januar 2010, die ausgewählten Vorhaben werden bis zum Herbst 2010 bekanntgegeben.
Informationsveranstaltung am 16. September 2009
Die Kommissare Potočnik und Borg werden die Informationsveranstaltung zur Aufforderung „Ozean von morgen“ eröffnen.
Hintergrund
Die wachsende Bedeutung mariner und maritimer Tätigkeiten wie Seeverkehr, Offshore-Energie, Tourismus, Küstenentwicklung, Fisch erei und Aquakultur stellt eine große Gefahr für die marine Umwelt dar. Die Europäische Union hat 2008 eine neue integrierte Meerespolitik festgelegt, in der die Europäische Strategie für die Meeresforschung und die maritime Forschung einen wesentlichen Platz einnimmt. Darin wird unterstrichen, wie wichtig es ist, die verschiedenen vorhandenen Disziplinen der marinen und maritimen Forschung mit dem Ziel, wissenschaftliche Spitzenleistungen zu fördern, zu verknüpfen, und maritime Tätigkeiten mit nachhaltiger Umweltpolitik in Einklang zu bringen. Neben anderen Aktionen werden themenübergreifende Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des RP7 zu wichtigen Forschungsthemen vorgeschlagen.
- Weitere Informationen finden Sie hier:
- Die Aufforderung „Ozean von morgen“: http://cordis.europa.eu/fp7/dc/index.cfm?fuseaction=UserSite.CooperationDetailsCallPage&call_id=274
- Das Programm des Informationstages zur Aufforderung „Ozean von morgen“
- Die Texte IP /08/1283 und MEMO/08/553 zur Europäischen Strategie für die Meeresforschung und die maritime Forschung