Vladimír Špidla, Europäischer Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit, erklärte: „Solidarität muss ein wichtiges Element unserer Reaktion auf die gegenwärtige Krise sein. Mit den bereitgestellten Mitteln wird die Umschulung entlassener Automobilarbeiter gefördert, damit sie so bald wie möglich auf den Arbeitsmarkt zurückkehren können.“
Im Dezember 2008 beantragte Spanien einen Finanzbeitrag aus dem EGF, um Arbeitnehmer unterstützen zu können, die von zwölf Unternehmen der Automobilbranche, sechs in der Region Kastilien und León und sechs in der benachbarten Region Aragonien, entlassen worden waren. Diese betriebsbedingten Kündigungen waren die Folge größerer struktureller Veränderungen des Welthandelsgefüges, insbesondere der Zunahme des Imports von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen in die EU, des Rückgangs des EU-Anteils an der weltweiten Automobilproduktion und der Verlagerung der Produktion in Drittländer.
Im Februar 2009 baten die spanischen Behörden die Kommission um eine Überarbeitung ihres Antrags; sie hatten beschlossen, das ursprüngliche EGF-Hilfspaket um 2 Mio. EUR aufzustocken, um weitere 220 entlassene Arbeitnehmer unterstützen zu können. Dies wurde von der Kommission im März 2009 bewilligt.
Von den 1 082 entlassenen Arbeitnehmern sollen die 588 Arbeitnehmer profitieren, die am stärksten betroffen sind, nämlich die entlassenen Beschäftigten von Lear Corporation und Nachi Industrial, beide in Kastilien und León, sowie von Delphi Packard España, Automotive Connections and Equipments und Auxiliar de Componentes Eléctricos, alle in Aragonien.
Die Gesamtkosten für das EGF-Hilfspaket – das Beratung, Erarbeitung individueller Berufswege , allgemeine und spezifische Weiterbildung, Unterstützung durch ein auf Wiedereingliederung spezialisiertes Team, Anreize für aktive Arbeitsuche und für die rasche Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt umfasst – belaufen sich auf rund 5,4 Mio. EUR, von denen der EGF 2,7 Mio. EUR übernimmt.
Hintergrund
Seit 2007 wurden beim EGF im Zusammenhang mit betriebsbedingten Kündigungen 21 Anträge über insgesamt mehr als 112 Mio. EUR eingereicht; sie betrafen die Automobilindustrie in Österreich, Schweden, Frankreich, Portugal und Spanien, die Mobilfunkbranche in Deutschland und Finnland, die Haushaltsgeräteindustrie in Italien und die Textilbranche in Italien, Malta, Litauen und Belgien. Bisher wurde 13 Anträgen stattgegeben, und es wurden über 72 Mio. EUR ausgezahlt, die mehr als 15 600 Arbeitnehmern zugute kamen.
Der EGF wurde vom Europäischen Parlament und vom Rat Ende 2006 eingerichtet, um Menschen zu helfen, die aufgrund der Globalisierung ihren Arbeitsplatz verloren haben. Im Dezember 2008 schlug die Europäische Kommission vor, den EGF durch eine entsprechende Überarbeitung zu einem wirksameren Instrument für das frühzeitige Eingreifen der EU zur Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise zu machen (siehe IP/08/1985). Die geänderte EGF-Verordnung tritt demnächst in Kraft und wird dann auf alle ab dem 1. Mai 2009 eingehenden Anträge angewandt.
Mehr zum Thema
Website zum EGF:
http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=326&langId=de
Video-Pressemitteilung:
- Europe acts to fight the crisis: the European Globalisation Fund revitalised.
http://ec.europa.eu/avservices/video/video_prod_en.cfm?type=details&prodid=9847&src=1
- Facing up to a globalised world – The European Globalisation Fund
http://ec.europa.eu/avservices/video/video_prod_en.cfm?type=detail&prodid=4096&src=4
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