Die lebendige Debatte – geleitet von der französischen Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses Pervenche Berès (Sozialdemokratische Partei Europas, SPE) – widmete sich drei Hauptthemen: Zunächst wurden die Verdienste des Euro gewürdigt; dann sprachen die Teilnehmer über die noch zu meisternden Herausforderungen der Währung; abschließend diskutierten sie über die Zukunft der gemeinsamen europäischen Währung.
Der Euro, ein Erfolg auf ganzer Linie
Die Redner waren sich einig darin, dass der Euro den Mitgliedsstaaten der Europäischen Währungsunion (EWU) Sicherheit und Stabilität gebe – die gegenwärtige Wirtschafts- und Finanzkrise sei schlagendes Beispiel dafür, so EU-Währungskommissar Joaquín Almunia.
„Wenn es auch unmöglich wäre, den Euro in der derzeitigen Krise einzuführen, so sind wir mit ihm doch deutlich besser aufgestellt, um diese zu meistern“, unterstrich Pervenche Berès.
„Der Euro ist mehr als ein glänzendes Stück Metall in der Hosentasche. Er ist ein Mittel für mehr Wachstum“, resümierte der frühere Präsident des Europäischen Parlaments, José María Gil-Robles.
Herausforderungen für das Geburtstagskind
Als Zehnjähriger ist er zwar aus dem Gröbsten raus, doch um die Herausforderungen der Zukunft zu bestehen sei mehr Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten notwendig, meint die ehemalige Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses Christa Randzio-Plath (SPD).
„Wir können den Euro nicht mehr als Waisenkind behandeln, sondern müssen uns um das Sorgerecht kümmern und die Elternschaft voll wahrnehmen“, so Randzio-Plath. Dazu plädierten mehrere Teilnehmer für eine „Wirtschaftsregierung“ auf europäischer Ebene.
Wie steht es um die Zukunft des Zehnjährigen?
Christa Randzio-Plath betonte, es sei wichtig, dass alle EU-Mitgliedsstaaten eines Tages der Eurogruppe beiträten. Doch, fragte sich das Publikum, was ist mit den sprichwörtlich Euro-skeptischen Briten?
Eine überraschende Antwort hatte John Thornhill, Redakteur der britischen Financial Times: Die Überzeugung vieler Briten, niemals den Euro einzuführen, „hat sich in den vergangnen zwei Wochen gewandelt“.
Er fügte jedoch hinzu: „Solange der Kopf der Queen auf britischen Münzen ist, ist die Einführung des Euro im Vereinten Königreich unwahrscheinlich. Aber es gab bereits einmal in der Geschichte einen König Charles, der seinen Kopf verlor“.
- Weitere Informationen :
Parlamentsresolution über 10 Jahre Wirtschafts- und Währungsunion
Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments
Pressemitteilung: Feierliche Sitzung zum zehnjährigen Bestehen des Euro
Infos zum Euro (EU-Kommission)
EP-Kurzdarstellungen zur Wirtschafts- und Währungsunion