Die Tagung steht im Zusammenhang mit dem Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs 2008 und dem Jahr des Dialogs zwischen den Kulturen Europa-Mittelmeer 2008 und findet kurz nach der Vorlage der jüngsten Empfehlungen der Kommission zur Aufwertung der Beziehungen der EU zu ihren Mittelmeerpartnern (Kommissionsmitteilung „Barcelona-Prozess: Union für den Mittelmeerraum“) statt.
Die EU-Kommissarin für Außenbeziehungen und die Europäische Nachbarschaftspolitik, Benita Ferrero-Waldner, erklärte hierzu: „Beim Barcelona-Prozess geht es um mehr als eine politische und wirtschaftliche Partnerschaft. Die soziale und kulturelle Dimension trägt dazu bei, die Menschen in den Mittelpunkt unserer Beziehungen zu stellen. Verstärkte Kontakte zwischen Menschen aus allen Lebensbereichen im Mittelmeerraum fördern das gegenseitige Verständnis und die gegenseitige Kenntnis und tragen damit maßgeblich zur Vertiefung unserer Beziehungen bei“.
Der EU-Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Jugend, Ján Figel', führte aus: „Die Kommission legt großen Wert auf den Beitrag von Kultur und interkulturellem Dialog zu den Bemühungen um Frieden, Wohlstand und Stabilität in der Region. Dies war einer der Gründe, weshalb wir die Anna-Lindh-Stiftung eingerichtet haben. Es ist auch der Grund, weshalb wir regionale Programme in den Bereichen Kulturerbe, audiovisuelle Medien, Jugend, Information und Medien durchführen. Mit den Plänen für eine gemeinsame Kulturstrategie, die allen an der Partnerschaft Beteiligten Nutzen bringen wird, wird diese Tagung der Kulturminister den Weg ebnen für eine weitere Intensivierung unserer Beziehungen.“
Die Tagung in Athen bietet eine Gelegenheit zur weiteren Verwirklichung des strategischen Konzepts für die Rolle von Kultur in den auswärtigen Beziehungen, das in der im Mai 2007 von der Kommission vorgelegten und anschließend vom Rat gebilligten „Europäischen Agenda für Kultur“ dargelegt wurde.
Die Minister werden die bisherigen Fortschritte und Ergebnisse im Rahmen der kulturellen Dimension der Partnerschaft bewerten und die notwendigen politischen Prozesse und Folgemaßnahmen für die Entwicklung einer gemeinsamen Kulturstrategie Europa-Mittelmeer einleiten. Dabei wird angestrebt, diese Strategie an zwei separaten, aber miteinander verknüpften Komponenten auszurichten – dem interkulturellen Dialog und der Kulturpolitik.
Die neue Strategie wird mit den Grundsätzen des UNESCO-Übereinkommens zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen im Einklang stehen und die wichtigsten Anliegen des Kultursektors in der Region berücksichtigen. Im Rahmen der Tagung werden die Minister auf diese Anliegen, vorgebracht von Vertreten der Zivilgesellschaft, der Medien, intellektueller Kreise und des audiovisuellen Sektors, eingehen und dem Aufbau von Kapazitäten in den Partnerländern und der Förderung eines ausgewogeneren Kulturaustausches besondere Aufmerksamkeit widmen.
Hintergrund
Seit seiner Einleitung im Jahr 1995 dient der Barcelona-Prozess, der eine Partnerschaft von 39 Regierungen und mehr als 750 Mio. Menschen darstellt, als wichtigstes Instrument zur Förderung der Beziehungen Europa-Mittelmeer. Er war bisher die treibende Kraft hinter Fortschritten in Richtung Frieden, Sicherheit und gemeinsamen Wohlstand in einer Region, in der lang andauernde Konflikte und schleppende Reformbemühungen solche Fortschritte oft behindert haben. Vor diesem Hintergrund bildet die Partnerschaft auch weiterhin einen Rahmen für Dialog, Engagement und Entwicklung. Seit 1995 hat die Europäische Kommission mehr als 16 Mrd. EUR aus dem Gemeinschaftshaushalt bereitgestellt, um den Barcelona-Prozess zu unterstützen. Mit der Initiative „Barcelona-Prozess: Union für den Mittelmeerraum“ sollen nun das politische Engagement und die gemeinsame Verantwortung für die Zusammenarbeit im Mittelmeerraum gestärkt werden. Die Kommission hat vor kurzem einen entsprechenden Vorschlag vorgelegt, der noch vor dem ersten Gipfeltreffen der Initiative „Barcelona-Prozess: Union für den Mittelmeerraum“ am 13. Juli in Paris von den EU-Mitgliedstaaten erörtert und angenommen werden soll.
Weitere Informationen:
- http://ec.europa.eu/external_relations/euromed/index.htm
- Anna-Lindh-Stiftung: http://www.euromedalex.org/Home/En/Home.aspx
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