„Damit Europa den Herausforderungen der Zukunft begegnen kann, muss ein freier Verkehr von Wissen zum Ort seiner optimalen Nutzung möglich sein; das Gleiche gilt für unsere Forscher“, erklärte der für Wissenschaft und Forschung zuständige Kommissar Janez Potočnik. „Diese immensen Gehaltsunterschiede innerhalb der EU konterkarieren die Freizügigkeit der Forscher und tragen dazu bei, dass unsere Spitzenleute in anderen Regionen der Welt bessere Berufschancen sehen. Es ist sicher nicht einfach, alle Faktoren zu ermitteln, die diesen Unterschieden zu Grunde liegen, ich meine jedoch, dass in manchen Mitgliedstaaten stärker darauf geachtet werden müsste, welchen Wert die Gesellschaft einer Arbeit beimisst, die von zentraler Bedeutung für unsere Zukunft ist.“
Die Studie über die Gehälter von Forschern im öffentlichen und im privatwirtschaftlichen Sektor wurde über das Internet durchgeführt; als Forscher galt dabei eine Person, die mindestens 50% ihrer Zeit der Forschungsarbeit widmet. Es gingen nahezu 10 000 Antworten von Forschern verschiedener Karrierestufen ein, die in der EU-25 und assoziierten Staaten im öffentlichen und im privatwirtschaftlichen Sektor tätig sind. Erfasst wurden die Nettogehälter (tatsächlich erhaltene Beträge) und die Bruttogehälter (einschließlich Sozialversicherungskosten für Beschäftigte und Arbeitgeber). Die Daten wurden überprüft und analysiert, und die Ergebnisse wurden zwei unterschiedlichen Vergleichsgruppen gegenübergestellt, und zwar einerseits andere Berufsgruppen in Europa und andererseits Forscher in Australien, China, Indien, Japan und den Vereinigten Staaten.
Bei der Analyse zeigten sich – wohl nicht überraschend – erhebliche Unterschiede zwischen einzelnen Staaten. In ungefähr der Hälfte der Länder liegen die durchschnittlichen Nettogehälter (kaufkraftgewichtet) zwischen 20 000 und 30 000 EUR.
In den meisten europäischen Staaten ist der Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Forschern erheblich. Besonders ausgeprägt (> 35%) ist dieser Unterschied in Estland, in der Tschechischen Republik, in Israel und Portugal, während er in Bulgarien, Dänemark, Griechenland, Island, Malta und Norwegen deutlich geringer (< 15%) ausfällt.
Im globalen Vergleich zeigt sich das relativ niedrige Niveau der Vergütung sämtlicher europäischer Forscher. 2006 lag das durchschnittliche jährliche Bruttogehalt von Forschern in der EU-25 um beinahe 23 000 EUR unter dem in den USA gezahlten Gehalt, nämlich bei ca. 40 000 EUR gegenüber 63 000 EUR. Nur in Österreich, den Niederlanden und Luxemburg sowie in Israel und der Schweiz werden vergleichbare Gehälter wie in den Vereinigten Staaten gezahlt. In Australien, Indien und Japan liegen die Gehälter höher als in der EU-25; von den zum Vergleich herangezogenen Ländern liegt nur China unter dem EU-Durchschnitt.
[ Die Graphik finden sie im PDF und WORD PROCESSED Dokument ]
Abb. 1: Jährliche Nettovergütung, ausgedrückt in Kaufkraftstandards (als Maß der „Attraktivität“ von Staaten).
Der vollständige Bericht ist unter folgender Internetadresse verfügbar: http://ec.europa.eu/eracareers/pdf/final_report.pdf.
Partager | |||
Google + | |||
Messenger | Blogger |