„Vernetzung ist eine wichtige Quelle neuer Ideen und eine gute Möglichkeit, diese durch die Gegenüberstellung von Erfahrungen und Vorgehensweisen zu verbessern. Daher bildet die Vernetzung zwischen den EU-Regionen die Basis der INTERREG-Instrumente. Durch die Förderung der grenzübergreifenden, transnationalen und interregionalen Zusammenarbeit kann Europa den Regionen einen echten Mehrwert bringen“, erklärte Frau Hübner. Thema der zweitägigen Konferenz ist die Kohäsionspolitik im Planungszeitraum 2007-2013, mit dem Schwerpunkt auf dem Ziel „Territoriale Zusammenarbeit“. Ein besonderes Interesse gilt darüber hinaus den Verkehrsnetzen in den östlichen Grenzregionen der EU.
Die Bedeutung der territorialen Zusammenarbeit, zu der die INTERREG-Programme Pionierarbeit leisteten, wird 2007-2013 noch zunehmen. Insbesondere verwies Frau Hübner auf die unlängst auf den Weg gebrachte neue Initiative der Kommission „Regionen für den wirtschaftlichen Wandel“, deren Ziel es ist, die Verbreitung „bewährter Verfahren“ in ganz Europa zu fördern.
Die Kommissarin rief die Teilnehmer dazu auf, zusammenzuarbeiten, um mehr neue Arbeitsplätze und Investitionen anzuziehen und gleichzeitig die Lebensqualität in einer nachhaltigen städtischen Umwelt zu verbessern. Das Programm „Regionen für den wirtschaftlichen Wandel“ liegt derzeit der Kommission zur Genehmigung vor und wird innerhalb weniger Wochen eingeleitet werden, wenn die erste Aufforderung zur Bildung von Netzen ergeht. Die interessierten Regionen können bereits jetzt mit der Partnersuche beginnen.
Die Konferenz bot eine Gelegenheit, mit den Regionalbehörden der Region Warminsko-Mazurskie zusammenzutreffen und das regionale operationelle Programm für 2007-2013 zu erörtern. Die EFRE-Mittelzuweisung für Warminsko-Mazurskie ist fast sechsmal so hoch (1,036 Mrd. EUR) wie im vorangegangenen Planungszeitraum (156 Mio. EUR). Die Region erhält damit eine einzigartige Chance, ihre Entwicklung voranzutreiben. Als eines der schönsten und an Naturschätzen reichsten Gebiete Polens (46 % der Fläche sind Naturschutzgebiete) kämpft die Region mit den Nachteilen ihrer Randlage und sucht in EU-finanzierten Investitionen die Gelegenheit, negative Entwicklungstrends umzukehren. In den kommenden Jahren wird die Region intensiv in die Entwicklung der Bereiche Innovation und unternehmerische Initiative, Informationsgesellschaft, Tourismus und Verkehrsinfrastruktur investieren und dabei auch die zusätzlichen 2,3 Mrd. EUR nutzen, die für das operationelle Programm „Entwicklung Ostpolens“ zur Verfügung gestellt werden.
Die Kommissarin besuchte ferner den Kanal Elblaski, für den es ein touristisches Schlüsselvorhaben in der Region Warminsko-Mazurskie gibt. Dieser 80 km lange schiffbare Wasserweg ist durch seine wasserbautechnischen Anlagen weltberühmt.
Hintergrund
Ziel des Netzes NEEBOR ist es, die Sichtbarkeit der Grenzregionen im Osten der Europäischen Union zu verbessern und den Weg für gemeinsame lokale und regionale Entwicklungsinitiativen zu ebnen. Derzeit umfasst das Netz 41 Regionen. Die erste NEEBOR-Jahreskonferenz fand 2006 in Debrecen in Ungarn statt.
Für die dritte Komponente des Ziels „Territoriale Zusammenarbeit“ (abgekürzt INTERREG IV C), mit der die interregionale Zusammenarbeit gefördert werden soll, werden für 2007-2013 aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung 320 Mio. EUR bereitgestellt. Vier Kontaktstellen – in Lille, Rostock, Katowice und Valencia – können Informationen über dieses Programm erteilen.
Polen ist der größte Empfänger von EU-Mitteln im Planungszeitraum 2007-2013. Das Land erhält 67,3 Mrd. EUR bzw. 19,4 % der insgesamt 347,4 Mrd. EUR, die für die Regionalpolitik zur Verfügung gestellt werden. Von diesem Betrag stammen 22 Mrd. EUR aus dem Kohäsionsfonds (KF), 9,7 Mrd. EUR aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF), 34 Mrd. EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und 1,3 Mrd. EUR aus der Leistungsreserve. Weitere 1,3 Mrd. EUR erhält Polen im Rahmen der Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und 734 Mio. EUR aus dem Europäischen Fischereifonds („EFF“).
Weitere Informationen zur europäischen Regionalpolitik:
http://ec.europa.eu/regional_policy/index_de.htm
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