Heute wurde eine zentrale Anlaufstelle für EU-bezogene Terminologie im Rahmen einer von Europäischem Parlament und Europäischer Kommission veranstalteten Feier der Öffentlichkeit offiziell zugänglich gemacht. In der Datenbank „InterActive Terminology for Europe“, besser bekannt als IATE, sind die Terminologiedatenbanken der einzelnen Organe und Einrichtungen der EU in einer einzigen Datenbank, die 8,7 Millionen terminologische Einträge enthält und alle 23 EU-Amtssprachen abdeckt, zusammengefasst. IATE wird von den Übersetzungsdiensten der EU-Institutionen seit 2005 genutzt und trägt bereits wesentlich zur Qualitätssicherung in der schriftlichen Kommunikation der EU-Organe und -Einrichtungen bei. Durch einen problemlosen Zugang zu validierter EU-bezogener Terminologie gewährleistet IATE die kohärente und zuverlässige Terminologie, die für die Produktion klarer und eindeutiger Texte unerlässlich ist; diese wiederum sind erforderlich, um die Wirksamkeit und Transparenz des Rechtsetzungsverfahrens und eine effektive Kommunikation mit den Bürgern der Union zu garantieren.
Eröffnungsansprachen bei der Feier, an der Vertreter der EU-Institutionen und externe Vertreter der Sprachberufe teilnahmen, hielten Kommissar Orban und der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Miguel Ángel Martínez Martínez.
„Die Entwicklung von IATE ist das lobenswerte Ergebnis einer erfolgreichen interinstitutionellen Zusammenarbeit. Auch erfüllt sie die Erwartungen an eine kostenwirksame Nutzung von Ressourcen und zeigt, dass die Institutionen der EU für die Bürgerinnen und Bürger Europas arbeiten,“ erklärte der EU-Kommissar für Mehrsprachigkeit, Leonard Orban.
Vizepräsident Martínez Martínez bezeichnete die Öffnung von IATE als den „konkreten Ausdruck eines echten Engagements der Institutionen für uneingeschränkte Mehrsprachigkeit“, wesentlich für die Sicherstellung von Offenheit und Transparenz im europäischen Prozess.
Der potenzielle Nutzen von IATE für ein wesentlich breiteres Publikum als die Übersetzungsdienste der EU-Institutionen lag von Anfang an auf der Hand. Mit dem freien Zugang zu IATE für alle EU-Bürger stellen die Institutionen dieses einzigartige Instrument jedem zur Verfügung, der es nutzen möchte – nicht nur Sprachfachleuten von außerhalb der Institutionen, einschließlich freiberuflichen Übersetzern, Forschern und Sprachstudenten, sondern auch nationalen Parlamenten und Verwaltungen, die mit der Umsetzung von EU-Rechtsvorschriften in nationales Recht und der Verbreitung von Informationen über die EU befasst sind.
Als mehrsprachige Terminologiedatenbank ermöglicht es IATE dem Benutzer, für einen bestimmten Begriff in einer Ausgangssprache die entsprechenden Begriffe in einer oder mehreren ausgewählten Zielsprachen zu finden. Die Datenbank enthält derzeit nicht nur 8,7 Millionen Begriffe, sondern auch 500 000 Abkürzungen und 100 000 Satzteile, und deckt alle 23 EU-Amtssprachen ab. Der Umfang des Inhalts ist je nach Sprache unterschiedlich, was vor allem davon abhängt, wie lange jede Sprache bereits EU-Amtssprache ist. Das langfristige Ziel besteht darin, für alle Amtssprachen einen gleichwertigen Inhalt zu erreichen.
Zwei besondere Merkmale unterscheiden die Datenbank IATE von ihren Vorläufern EURODICAUTOM, EUTERPE und TIS. Erstens ist sie interaktiv, d. h. jeder Übersetzer in einer EU-Institution kann die Informationen in der Datenbank ergänzen und aktualisieren. Damit die Qualität der einzelnen Beiträge sichergestellt wird, leitet eine Änderung in der Datenbank automatisch einen Validierungszyklus ein, wobei Terminologen in den Übersetzungsabteilungen die neuen und geänderten Informationen validieren. Zweitens ist IATE interinstitutionell. Die zur Entwicklung und Erhaltung von IATE beitragenden Partner sind das Europäische Parlament, der Rat, die Kommission, der Gerichtshof, der Rechnungshof, der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss, der Ausschuss der Regionen, die Europäische Investitionsbank, die Europäische Zentralbank und das Übersetzungszentrum.
Die Kosten für die Entwicklung der Datenbank betrugen im Zeitraum 1999-2003 insgesamt 1,41 Millionen EUR. Die Kosten für den Betrieb von IATE belaufen sich für das Jahr 2007 auf 627 000 EUR. Diese Kosten werden durch Mittel aus den Haushalten aller beteiligten Organe und Einrichtungen der EU gedeckt.
Weitere Informationen:
- IATE-Datenbank: http://iate.europa.eu,
- Sprachen in der EU: http://europa.eu/languages/;
- GD Übersetzung: http://europa.eu/languages/.
Partager | |||
Google + | |||
Messenger | Blogger |