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Date :  2006-11-30
Language :  German
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UNICEF zum Welt-AIDS-Tag: AIDS-Gefahr vor unserer Haustür wächst

UICEF-Report: Junge Menschen in Osteuropa besonders bedroht / Bill Clinton fordert mehr Aufklärung in UNICEF-TV-Spot

Author :  UNICEF


Zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember warnt UNICEF vor nachlassender Aufmerksamkeit gegenüber der AIDS-Gefahr. „Der weltweit stärkste Anstieg der Neuinfektionen findet vor unserer Haustür statt", sagte Dietrich Garlichs, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. Allein in diesem Jahr haben sich 270.000 Menschen in Osteuropa und in Zentralasien mit HIV angesteckt - das ist ein Zuwachs von fast 70 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 2004. Fast ein Drittel der neu diagnostizierten HIV-Infektionen sind junge Leute zwischen 15 und 24 Jahren. Unter Kindern und Jugendlichen, die auf der Straße leben, wird das AIDS-Virus nahezu ungebremst übertragen. Fast 90 Prozent von ihnen nehmen Drogen. Sexuelle Gewalt und Ausbeutung gehören vor allem für die Mädchen zum Alltag. Medizinische Behandlung und AIDS-Tests sind für diese Hochrisikogruppe kaum zugänglich. Dies sind Ergebnisse einer neuen Studie zu Straßenkindern in der Ukraine, die UNICEF heute in Köln veröffentlichte. Nach Einschätzung von UNICEF sind mehrere hunderttausend Kinder und Jugendliche, die in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion ohne zu Hause aufwachsen, in extremer Gefahr, sich mit HIV zu infizieren.
„Osteuropa steht an der Schwelle zu einer AIDS-Epidemie katastrophalen Ausmaßes, die nur durch breit angelegte Aufklärungskampagnen verhindert werden kann. Gleichzeitig nimmt bei vielen jungen Menschen hierzulande das Bewusstsein für die Gefahr ab", sagte Dietrich Garlichs, der sich vor kurzem in der Ukraine und in Moldawien über die Situation von AIDS betroffener Kinder und Jugendlicher informiert hat.


Zusammen mit UNICEF ruft auch der frühere US-Präsident Bill Clinton am AIDS-Tag in einem TV-Spot zu höherer Wachsamkeit, Offenheit und Solidarität auf. Er wendet sich an Eltern: „Werden Sie aktiv - reden Sie mit ihren Kindern über die Ansteckungsgefahr durch AIDS." Bill Clinton tritt in dem UNICEF-TV-Spot zusammen mit „Kami" auf - der HIV-positiven Figur aus der Sesamstraße, die in Südafrika über AIDS aufklärt.

AIDS vor unserer Haustür - das Beispiel Ukraine
Das Beispiel Ukraine zeigt, wie schnell sich das Virus von Hochrisikogruppen in die allgemeine Bevölkerung ausbreiten kann. Zwar liegt der Schwerpunkt der Epidemie noch bei Drogenabhängigen, Prostituierten und homosexuellen Männern. Doch der Anteil der Menschen, die sich durch heterosexuellen Kontakt ansteckten, stieg von 14 Prozent in 2003 auf mehr als 35 Prozent der Neuinfektionen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2006. Der Anteil HIV-infizierter Menschen liegt mit 1,5 Prozent der ukrainischen Bevölkerung europaweit am höchsten. Schätzungsweise ein Viertel der rund 377.000 HIV-infizierten Menschen dort sind Jugendliche unter 20 Jahre.
Jugendliche, die auf der Straße leben, sind extrem gefährdet. UNICEF und die AIDS Foundation East-West befragten insgesamt 650 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 10 und 19 Jahren in den Städten Odessa und Kiew. Fast 90 Prozent von ihnen waren drogenabhängig. Meist haben sie sich durch verseuchtes Drogenbesteck infiziert. Die Jugendlichen haben sehr früh und ungeschützt sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern. Vor allem die Mädchen werden oft sexuell missbraucht oder prostituieren sich, um an Drogen zu kommen. Medizinische Behandlung und HIV-Tests sind kaum erhältlich. Von 29 Straßenkindern, die in Odessa von einer lokalen Hilfsorganisation die Möglichkeit zum HIV-Test erhielten, waren 20 HIV-infiziert.

Zehn Fakten, die junge Menschen über AIDS wissen müssen
UNICEF ist besorgt über das geringe Wissen von Heranwachsenden zu AIDS. Bis heute haben zwei Drittel aller Jugendlichen in Entwicklungsländern keine ausreichenden Informationen darüber, wie man sich schützt. Auch in Deutschland wird es nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung schwieriger, junge Menschen zu erreichen. Umfragen der Bundeszentrale zeigen große Wissenslücken auf, die nur schwer zu schließen sind, wenn immer weniger Geld für Aufklärung bereit steht. Derzeit wissen fast 20 Prozent der 16- bis 20-jährigen Deutschen nicht, dass das Virus auch dann ansteckend ist, wenn der Partner noch nicht erkrankt ist.
UNICEF hat zehn Fakten über AIDS formuliert, die weltweit jeder junge Mensch kennen sollte, darunter die Tatsache: „Ein HIV-infizierter Mensch kann viele Jahre gesund aussehen und sich gesund fühlen. Trotzdem kann er andere Menschen anstecken." Nur wenn solche Informationen in und außerhalb der Schule vermittelt und Jugendliche umfassend über Sexualität und den Schutz vor HIV informiert werden, richten junge Menschen ihr Verhalten danach aus und senken so ihr Ansteckungsrisiko.
http://www.unicef.de/fileadmin/content_media/AIDS/Spots_und_mehr/Downloads/Grafik_Print/10_Fakten__ber_AIDS.pdfZehn Fakten, die junge Menschen über AIDS wissen müssen
Wie Aufklärung funktioniert
Wissen ist immer noch der einzige „Impfstoff" gegen AIDS. Doch Aufklärungskampagnen wirken nur, wenn gleichzeitig ausreichende Test- und Behandlungsmöglichkeiten vorhanden sind. Wer über seinen HIV-Status Bescheid weiß, ist erfahrungsgemäß eher bereit, sein Sexualverhalten zu ändern. Wer positiv getestet wurde, weiß, dass er seinen Partner schützen muss. Wer negativ getestet wurde, erkennt eher die Chance, sich selbst vor einer Ansteckung zu bewahren. Aufklärungskampagnen müssen deshalb mit dem Ausbau der Gesundheitssysteme Hand in Hand gehen. Gleichzeitig muss alles getan werden, um einer Stigmatisierung und Ausgrenzung von HIV-infizierten Menschen entgegenzuwirken.
Ein Jahr „Du und ich gegen AIDS" - mehr als eine halbe Million Unterstützer
Ein Jahr nach dem Start unterstützen mehr als 540.000 Menschen in Deutschland die http://www.unicef.de/aids_home.html?&no_cache=1UNICEF-Kampagne "Du und ich gegen AIDS" mit ihrer Unterschrift. Zudem haben mehr als 167.000 Menschen, darunter viele Jugendliche, ihre Unterstützung mit einem individuellen Statement auf der UNICEF-Internetseite begründet. Viele von ihnen geben dabei persönliche Betroffenheit als Grund für ihr Engagement an.


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