Kommissarin Benita Ferrero-Waldner erklärte anlässlich dieser Konferenz: „Die Armutsbekämpfung und der soziale Zusammenhalt sind unsere höchsten Prioritäten für Lateinamerika und werden es auch in den kommenden Jahren bleiben.“ Sie führte weiter aus: „Ich freue mich sehr darauf, unsere lateinamerikanischen Partner auf dieser großen Konferenz zu empfangen, die eine einmalige Gelegenheit bietet, um darüber zu diskutieren, wie wir gemeinsam gegen die sozialen Ungleichheiten in den beiden Regionen kämpfen können, und um zu bekräftigen, dass wir Lateinamerika in seinen Bemühungen um die Beseitigung der größten Ungerechtigkeiten unterstützen."
Vladimír Špidla, der für Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit zuständige Kommissar, fügte hinzu: “Kein europäisches oder lateinamerikanisches Land kann die Herausforderungen der Globalisierung, der nachhaltigen Entwicklung und des sozialen Zusammenhalts allein bewältigen. Wir müssen daher neue Wege der regionalen Zusammenarbeit finden, die der Unterschiedlichkeit der Länder gerecht werden, und gleichzeitig eine kollektive Unterstützung für Reformen bieten. Lateinamerika hat einen solchen Weg eingeschlagen, und die Europäische Union kann ihre bereits langjährige Erfahrung einbringen, die sich auf eine integrierte Strategie im Dienste von Wachstum und Beschäftigung sowie auf vielfältige Instrumente stützt, die von der Festlegung der Grundrechte bis zu einer ehrgeizigen Politik für den Zusammenhalt reichen“.
Teilnehmer auf Kommissionsseite sind die für Außenbeziehungen und die Nachbarschaftspolitik zuständige Kommissarin Benita Ferrero-Waldner, die die Konferenz eröffnen wird, Vladimír Špidla, Kommissar für Beschäftigung und Soziales, Louis Michel, Kommissar für Entwicklung und humanitäre Hilfe, und Joaquín Almunia, Kommissar für Wirtschafts- und Währungsangelegenheiten.
Zu den Rednern zählen auch der Präsident des Europäischen Parlaments Josep Borrell, zahlreiche Minister aus Europa, Lateinamerika und dem karibischen Raum sowie der Generalsekretär der Organisation Amerikanischen Staaten (OAS), José Miguel Insulza, und der Generalsekretär der iberoamerikanischen Gipfeltreffen, Enrique Iglesias.
Die Konferenzteilnehmer werden sich schwerpunktmäßig mit folgenden Themen befassen:
* Bedarf an integrierten Strategien für den sozialen Zusammenhalt (bewährte Methoden der Länder der EU, Lateinamerikas und der Karibik);
* Entwicklung einer Zusammenarbeit auf regionaler Ebene zur Unterstützung des sozialen Zusammenhalts;
* Anregung staatlicher Strategien zur Förderung des sozialen Zusammenhalts;
* Mobilisierung von Unternehmen und Gewerkschaften;
* künftige Wege einer besseren Förderung des Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen der EU und den Ländern Lateinamerikas und der Karibik.
Getreu ihrem Engagement für die Förderung des sozialen Zusammenhalts in Lateinamerika leitete die Europäische Kommission 2004 in der Region das Programm EUROsociAL ein, das mit 30 Millionen Euro ausgestattet ist. Mit diesem auf fünf Jahre angelegten Programm will die Kommission die lateinamerikanischen Länder bei der Ausarbeitung und Umsetzung einer Sozialpolitik unterstützen, die zur Verringerung der Kluften zwischen Reich und Arm beiträgt. EUROsociAL zielt darauf ab, den Zusammenhalt zu stärken, indem bei den für die Festlegung der Politik verantwortlichen Stellen die erforderlichen Kapazitäten für die Einbeziehung der sozialen Aspekte aufgebaut werden. Der Schwerpunkt wird auf den Bereichen Gesundheit, Bildung, Justizverwaltung, Beschäftigung und Steuern liegen.
Eine Pressekonferenz zu den Beziehungen zwischen der EU und Lateinamerika findet am 27. März um 12:15 Uhr in Brüssel im Berlaymont-Gebäude statt. Teilnehmer sind die Kommissare Benita Ferrero-Waldner und Vladimír Špidla, Ana Teresa Aranda, mexikanische Ministerin für soziale Entwicklung und Präsidentin der Gruppe Lateinamerika/Karibik, José Miguel Insulza, Generalsekretär der OAS sowie José Ignacio Salafranca, Mitglied des Europäischen Parlaments und Berichterstatter für die im Dezember 2005 vorgelegte Mitteilung der Kommission über den Ausbau der Partnerschaft zwischen Lateinamerika und der EU.
Hintergrund
Die wirtschaftliche und soziale Entwicklung stützt sich auf eine Politik, die Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung und sozialen Zusammenhalt miteinander verknüpft. Diese integrierte Politik ermöglicht nicht nur eine Verbesserung der Lebensbedingungen, sondern auch eine Konsolidierung der Demokratie, eine Förderung der nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung und eine Verringerung der sozialen Ungleichheiten: So kann ein jeder uneingeschränkt am wirtschaftlichen und sozialen Leben teilnehmen, was in Zeiten der Globalisierung einen entscheidenden Vorteil bedeutet. Die Politik muss daher auf die Chancengleichheit sowie auf einen Zugang aller zu Bildung, Gesundheitsversorgung und menschenwürdiger Arbeit abzielen und gleichzeitig Diskriminierungen eindämmen. Sie fällt zunächst in die Zuständigkeit der Länder, kann jedoch durch eine regionale und internationale Zusammenarbeit, die die Verbreitung bewährter Vorgehensweisen ermöglicht, bereichert werden.
Weitere Informationen zu der Konferenz:
http://europa.eu.int/comm/world/lac-vienna/events/social_cohesion.htm
Weitere Informationen zum Gipfeltreffen in Wien:
http://europa.eu.int/comm/world/lac-vienna/index.htm
Außerdem steht ein siebenminütiges Video über soziale Ungleichheiten in Lateinamerika (Bolivien) zur Verfügung:
http://www.eurworldtv.com
http://europa.eu.int/comm/external_relations/library/video.htm
http://europa.eu.int/comm/external_relations/la/news/ip05_1555.htm