Louis Michel betonte, die internationalen Geber und insbesondere die EU dürften die Menschen in Not in Guatemala und El Salvador nicht vergessen: "In diesen Tagen richtet sich das Augenmerk der Welt auf die Hurrikane Wilma und Alpha sowie auf die Opfer der Erdbeben in Pakistan und Kaschmir. Wie dringend die Bedürfnisse in Asien auch sein mögen, so wichtig ist es, dass Europa seine Hilfe für die von dem Tropensturm Stan betroffenen Menschen fortsetzt". Die zusätzliche Hilfe der Kommission gilt in erster Linie den in Notunterkünften in Guatemala lebenden Menschen, soll aber auch der gesamten Bevölkerung in den am stärksten betroffenen Bezirken des Landes zugute kommen. Was El Salvador betrifft, wurden die dringendsten Bedürfnisse bereits durch den ersten Soforthilfebeschluss abgedeckt. Dennoch wird diese zusätzliche Hilfe der Kommission rund 1.000 Familien in diesem Land zugute kommen.
Besondere Aufmerksamkeit wird den Bedürfnissen gefährdeter Gruppen wie Kindern, Frauen, alten Menschen, Behinderten und Eingeborenen-Minderheiten geschenkt werden. Mit Blick auf die von der Katastrophe heimgesuchten Gebiete sollen ferner Maßnahmen Vorrang haben, die eine Reduzierung des Katastrophenrisikos in die Hilfsaktionen mit einbeziehen. Außerdem soll in kleinerem Maßstab die Instandsetzung von Häusern, Landstraßen und Brücken unterstützt werden, um auf diese Weise die Effizienz der Soforthilfe zu erhöhen.
Der Tropensturm Stan hat sowohl Guatemala als auch El Salvador arg in Mitleidenschaft gezogen. In Guatemala wurden offiziell 664 Todesopfer gezählt, während 844 Menschen vermisst werden. UN-Schätzungen zufolge sind 30 % des Gebietes des Landes von den Folgen der Katastrophe betroffen. Tausende Häuser wurden beschädigt oder ganz zerstört. 140.000 Menschen mussten deshalb in Notunterkünften untergebracht werden. In El Salvador forderten die verheerenden starken Regenfälle 65 Todesopfer. 54.000 Menschen mussten in Notunterkünften untergebracht werden. Tausende weitere haben vorübergehend bei Familienangehörigen oder Freunden Zuflucht gefunden.
Da viele benachteiligte Gemeinden ihres Lebensunterhalts beraubt wurden, werden zahlreiche Menschen weiter auf internationale Hilfe angewiesen sein. Durch die Fluten wurden Straßen und Brücken entweder stark beschädigt oder ganz zerstört. Viele Maya-Gemeinden im Hochland sind von der Außenwelt abgeschnitten. Neben diesen Infrastrukturproblemen behindert der anhaltende starke Regen die Verteilung der Hilfe sowie die Rückkehr der Menschen in ihre Häuser.
Weitere Informationen :
http://europa.eu.int/comm/echo/index_en.htm