IP/05/277
Brüssel, 10. März 2005
Die Europäische Kommission hat die Bereitstellung von 15 Mio. € an humanitärer Hilfe für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen, einschließlich Vertriebene, HIV/AIDS-Infizierte, Waisen und andere schutzlose Kinder in Simbabwe genehmigt. Die Mittel werden zur Finanzierung von Soforthilfe, Agrarhilfe und integrierten Maßnahmen mit dem Schwerpunkt Wasserversorgung und –entsorgung eingesetzt Die Verwaltung der Hilfe übernimmt das Amt für humanitäre Hilfe (ECHO) der Kommission, das Kommissar Louis Michel untersteht.
Louis Michel erklärte: “Ungeachtet der politischen Lage will die Kommission die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen in Simbabwe unterstützen. Diese Hilfe wird ausschließlich aufgrund des tatsächlichen Bedarfs bereit gestellt.”
Simbabwe befindet sich weiterhin in einer schweren politischen und sozio-ökonomischen Krise, durch die eine nie dagewesene Zahl von Menschen zunehmender Ernährungsunsicherheit ausgesetzt ist und die Zahl der HIV/AIDS-Infektionen ansteigt. Ein Großteil der Bevölkerung kann noch nicht einmal seine Grundbedürfnisse decken. Die Infrastruktur für die Gesundheits- und Wasserversorgung sowie die Abwasserentsorgung ist zusammengebrochen, so dass die meisten Menschen – insbesondere in den ländlichen Gebieten - keinen Zugang zu den grundlegenden Versorgungsdiensten haben. Die Zahl der Waisen in Simbabwe ist auf eine Million angestiegen, hauptsächlich aufgrund der Zunahme der AIDS-Infektionen. Es wird vom Wiederauftreten bereits im Land ausgerotteter Seuchen wie Cholerea und Ruhr berichtet, die durch die fehlende Trinkwasser- und Gesundheitsversorgung sowie die schlechten Hygienebedingungen wieder zum Ausbruch kommen.
Die von der Europäischen Kommission finanzierte humanitäre Hilfe wird über UN-Einrichtungen wie dem Kinderhilfswerk (UNICEF) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation sowie von internationalen Organisationen wie der internationalen Organisation für Migration und internationalen Nichtregierungsorganisationen bereit gestellt.
http://europa.eu.int/comm/echo/index_en.htm