Habermas lebte bis zu seinem Abitur in Gummersbach. Er studierte in Göttingen, Zürich und Bonn und promovierte 1954 in Bonn. Er habilitierte sich 1961 in Marburg (Lahn). Von 1964 bis 1971 war Habermas Professor für Philosophie und Soziologie an der Goethe-Universität in Frankfurt. 1971 wechselte er nach Starnberg bei München, wo er gemeinsam mit Carl Friedrich von Weizsäcker das Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt leitete. 1981 veröffentlichte er sein Hauptwerk
Theorie des kommunikativen Handelns.
Habermas gehört zur zweiten Generation der Frankfurter Schule. Während der Studentenbewegung Ende der 1960er Jahre prägte er die Positionen der "verfassungsloyalen" Linken entscheidend mit. Dabei ging er zunehmend auf Distanz zu den radikaleren Studentengruppen um Rudi Dutschke, denen er den Vorwurf des "Linksfaschismus" machte; eine Zuschreibung, die er später bedauerte. An vielen intellektuellen Diskussionen wie dem Positivismusstreit, dem Historikerstreit und den Debatten über Systemtheorie, Postmoderne, zivilen Ungehorsam und Autoritarismus war und ist Habermas maßgeblich beteiligt.