Die Kommission verabschiedete einen Vorschlag zur Verschärfung der internationalen Regeln für den Handel mit seltenen Arten wie dem Weißhai, dem für Aquarien begehrten Napoleon-Lippfisch und dem Tropenholz Ramin. Der Vorschlag wird auf der 13. Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und Pflanzen (CITES) vom 2. bis 14. Oktober 2004 in Bangkok erörtert werden. Das CITES-Übereinkommen dient dem Schutz von etwa 33 000 Tier- und Pflanzenarten vor einer übermäßigen Ausbeutung durch den internationalen Handel und soll einen nachhaltigen Handel mit solchen Arten sicherstellen. Einige Länder streben jedoch eine Lockerung der Beschränkungen für bestimmte Arten wie den afrikanischen Elefanten, den Zwergwal und den Weißkopfseeadler an. Die Ergebnisse dieser Konferenz werden sich später im EU-Recht niederschlagen.
EU-Umweltkommissarin Margot Wallström meint dazu: "Der unkontrollierte Handel mit seltenen Arten stellt eine große Gefahr für das Überleben bestimmter wildlebender Tiere und Pflanzen dar. In Bangkok werden wir uns der Notwendigkeit strengerer Beschränkungen des Handels mit solchen gefährdeten Arten zu stellen haben. Gleichzeitig müssen wir aber auch jene Länder ermutigen, die ihre einheimischen Arten erfolgreich erhalten."
Meerestiere
Von wenigen Ausnahmen abgesehen ist der internationale Handel mit Walen derzeit vollständig verboten, und die Internationale Walfangkommission (IWC) hat einer Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs noch nicht zugestimmt. Die EU begrüßt dies und spricht sich daher gegen einen weiteren Handel mit Zwergwalen aus. Es gibt jedoch mehrere Fischarten, die noch nicht ausreichend durch das CITES-Übereinkommen geschützt sind. Die EU drängt deshalb auf Handelkontrollen für die außergewöhnlichen pazifischen Arten wie den Napoleon-Lippfisch, der durch eine übermäßige Ausbeutung in Aquarien und als Futter besonders bedroht ist. Aus dem gleichen Grund setzt sich die Kommission für die Beschränkung des Handels mit dem Weißhai ein, dessen Kiefernknochen und Zähne beliebte Reiseandenken sind. Außerdem wird strebt sie einen besseren Schutz der Seedattel an, die bereits unter dem strikten Schutz der Habitatrichtlinie steht.
Elefanten
Gegenwärtig ist der internationale Elfenbeinhandel verboten. Trotzdem sind Wilderei und Elfenbeinschmuggel in mehreren afrikanischen Ländern noch immer weit verbreitet. Deshalb kann die Kommission einer Wiederzulassung des Elfenbeinhandels nicht zustimmen, solange nicht sichergestellt ist, dass dies nicht zu einer verstärkten Wilderei führen wird. Einige südafrikanische Länder sind dagegen sehr erfolgreich beim Schutz ihrer Elefanten. Aufgrund der Notwendigkeit, jede Vermarktung von Elfenbein vollständig zu unterbinden, entstehen große Lagerbestände, die für diese Länder ein großes Sicherheitsproblem darstellen.
Ramin
Gegenwärtig gibt es keine allgemeinen internationalen Vorschriften zum Schutz des gelben Hartholzes Ramin, das hauptsächlich in Borneo und Sumatra wächst und vor allem für Bilderrahmen verwendet wird. Die EU ist der größte Importeur dieses Hartholzes, das aus Wäldern stammt, in denen Orang-Utans leben. Die Kommission ist besorgt über den illegalen Holzeinschlag und unterstützt zum Schutz dieser Holzart den indonesischen Vorschlag für eine bessere Kontrolle des internationalen Handels.
Weißkopfseeadler
Gegenwärtig ist jeder internationale Handel mit dieser amerikanischen Adlerart verboten. Die Erhaltung ihres nationalen Wappentiers war ein großer Erfolg für die USA und ihre Nachbarn. Die Kommission ist der Auffassung, dass die äußerst strengen Handelskontrollen nun etwas gelockert werden können, um die Anstrengungen auf andere, stärker gefährdete Arten zu konzentrieren.
Der nächste Schritt
Im Vorfeld der Konferenz in Bangkok wird der Vorschlag nun vom Rat geprüft.
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