Die Festlegung eines Fahrplans für die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen EU-Mercosur ist Hauptziel des Treffens der Handelsunterhändler am 12. November 2003 in Brüssel. EU-Außenkommissar Chris Patten und EU-Handelskommissar Pascal Lamy werden gemeinsam mit ihren Partnern der Mercosur-Länder die seit ihrem letzten Treffen im Juli 2002 erzielten Fortschritte prüfen. Ferner werden sie über ein ehrgeiziges und detailliertes Arbeitsprogramm für die letzte Phase der Verhandlungen über ein Abkommen zwischen den betreffenden Regionen beraten.
Die Mercosur-Delegation wird von dem amtierenden Präsidenten, dem uruguayischen Außenminister, Operti, geleitet. Weitere Teilnehmer sind der argentinische Handelsstaatssekretär, Redrado, der Außenminister und der Handelsminister Brasiliens, Amorim und Furlan, sowie die paraguayische Außenministerin, Rachid de Cowles.
Bei diesem Ministertreffen soll der seit der Annahme des Rio-Programms im Juli 2002 erzielte Fortschritt in den Verhandlungen zwischen den beiden Regionen geprüft werden. Die Teilnehmer werden einen Meinungsaustausch über die laufenden WTO-Verhandlungen im Rahmen der Entwicklungsagenda von Doha führen und über ein ehrgeiziges Arbeitsprogramm zur Festlegung des Fahrplans für die Schlussphase der Verhandlungen beraten.
Hintergrund
Im Juni 1999 nahmen die EU und der Mercosur Gespräche über ein Assoziationsabkommen auf. Zehn Verhandlungsrunden haben inzwischen stattgefunden. Das Abkommen soll drei Kapitel umfassen: politische Beziehungen, Zusammenarbeit, Handels- und Wirtschaftsbeziehungen. Im Zuge der 7. Verhandlungsrunde im April 2002 wurden die Kapital über politische Beziehungen und Zusammenarbeit nahezu abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden auf dem Gipfeltreffen Europäische Union/Lateinamerika am 17. Mai 2002 in Madrid vorgelegt.
Auf der Ministertagung im Juli 2002 in Rio de Janeiro (Brasilien) nahmen die beiden Parteien ein Arbeitsprogramm an, das den Fahrplan der Verhandlungen über das Handelskapitel des Assoziationsabkommens zur Schaffung einer Freihandelszone zwischen den beiden Regionen absteckt. Seitdem fanden drei weitere Verhandlungsrunden in Brasilia (November 2002), Brüssel (März 2003) und Asunción (Juni 2003) statt. Im Rio-Programm vereinbarten die beiden Parteien die Durchführung einer Tagung der Handelsunterhändler in der zweiten Jahreshälfte 2003, um den Fahrplan für die Schlussphase der Verhandlungen festzulegen. Dieses Treffen findet am 12. November in Brüssel statt.
Die EU ist der wichtigste Handelspartner des Mercosur, und auf sie entfallen rund 25 % des Handelsvolumens dieser Länder. Die EU nimmt rund die Hälfte der gesamten Agrarausfuhren des Mercosur auf. Der Handel zwischen der EU und dem Mercosur erreichte im Jahr 2002 ein Volumen von rund 40 Mrd. €. Von 1980 bis 2002 stiegen die Einfuhren der EU aus den Mercosur-Ländern im Durchschnitt um 5 % jährlich .
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