Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten, Menschrechte, gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik glaubt, dass eine "europäische Perspektive" für die Länder in Südosteuropa von deren Beachtung der Menschenrechte abhängt. Finanzielle und andere Hilfen sollen von Bedingungen abhängig gemacht werden.
Die EU soll eine aktive Rolle bei den Bemühungen spielen, für das Kosovo innerhalb zweier Jahre einen endgültigen Status zu finden. Dieser Status muss Garantien für eine multi-ethnische, multi-kulturelle und multi-religiöse Gesellschaft beinhalten. (Anmerkung der Redaktion: Die Forderung nach einer Klärung der Statusfrage wird gemeinhin als Unterstützung für die Forderung nach Unabhängigkeit des Kosovo gewertet.) Auch soll die EU nicht mehr darauf bestehen, dass Serbien und Montenegro um jeden Preis zusammengehalten werden. Die Ausgestaltung ihrer Beziehungen soll Serbien und Montenegro obliegen, wobei die EU jedoch ein langfristiges und friedliches Arrangement unterstützen kann.
Die Staaten der Region sollen umfassend mit dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag zusammenarbeiten. Weiterhin sollen sie die Flüchtlingsrückkehr und den Kampf gegen Korruption, organisiertes Verbrechen, Menschen- und Waffenhandel unterstützen. Die Staaten, die Bürgerrechte von einer bestimmten Ethnizität abhängig machen, können nicht EU-Mitglieder werden. Gleiches gilt für Staaten, die durch bilaterale Abkommen mit den USA die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshofs (ebenfalls in Den Haag ansässig) unterminieren.
Die EU soll in dem Maße, wie die südosteuropäischen Staaten Reformen voranbringen, Visa für deren Bürger erteilen. Die fünf Länder der Region sollen auch schon an EU-Programmen wie z. B. dem Sokrates-Programm für den Austausch von Lehrern und Studenten/Schülern teilnehmen können.
In Bezug auf Albanien kritisieren die Abgeordneten die Art der Durchführung der Lokalwahlen am 12. Oktober 2003. Albanien soll Minderheiten besser schützen. Obwohl die Flüchtlingsrückkehr in Bosnien und Herzegowina Fortschritte zeitigt, fordern die Abgeordneten die Behörden der "Republika Srpska" auf, die Rückkehr der Flüchtlinge in die Region Posavina und Banja Luka zu gestatten. Die bosnischen Behörden sollen, wie auch Kroatien, ohne Einschränkung mit dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien zusammenarbeiten. Die Abgeordneten loben Kroatien dafür, dass es ein bilaterales Abkommen mit den USA über den internationalen Strafgerichtshof abgelehnt und ein Minderheitenschutzgesetz verabschiedet hat. Letzteres soll jedoch so umgesetzt werden, dass auch Flüchtlinge zurückkehren können. Kroatien soll die Korruption bekämpfen, die Medienfreiheit sichern und das Rechtssystem reformieren. Die Abgeordneten kritisieren, dass Kroatien einseitig eine ökologische und Fischereizone in der Adria ausgerufen hat; Grenzstreitigkeiten sind diplomatisch zu lösen.
Mazedonien muss den Waffenhandel, die Korruption und das organisierte Verbrechen stärker bekämpfen. Die nationale Albanische Befreiungsarmee soll entwaffnet werden, deren Kämpfer sind jedoch unter Umständen zu amnestieren. Die EU muss so lange wie nötig präsent bleiben. Die serbische Regierung soll ihre Armeereform fortsetzen sowie Korruption und organisiertes Verbrechen stärker bekämpfen. Die OSZE und der Europarat mögen Berichte überprüfen, nach denen es Menschenrechtsprobleme, Probleme mit der Unabhängigkeit der Justiz sowie einen stärkeren staatlichen Einfluss auf die Medien gebe.